Buchenwald-Gedenken 2020 – virtuelle Erinnerung – die zweite
6. April 2020
Was hat die Stadt Essen mit Buchenwald zu tun? –
Zum Gedenken an die Befreiung vom KZ Buchenwald
Text der städtischen Gedenktafel (auch im Original leider nicht mehr gut lesbarer)
Die Firma Krupp Essen forderte für den Einsatz in den Krupp-Werken Essen 2.000 Männer bei der SS an, mussten sich jedoch mit 520 jüdischen Ungarinnen zwischen 12 und 25 Jahren zufriedengeben.
Sie hatten vorher mit ansehen müssen, wie ihre Eltern und Geschwister in Auschwitz in die Gaskammern geschickt wurden. Sie kamen in ein Barackenlager in Essen-Fulerum an der Humboldtstraße. Anfangs konnten sie mit der Straßenbahn fahren.
Die Bevölkerung beschwerte sich jedoch über die zierliche Mädchen und junge Frauen. Als nach einer Bombadierung die Straßenbahnschienen zerstört waren, mussten diese zierliche Mädchen und junge Frauen dann, den 7 km langen Weg hin und zurück zu Fuß zurücklegen.
Im Krupp-Walzwerk II wurden sie von den SS-Aufseherinnen geohrfeigt und gestoßen, wenn sie nicht schnell genug arbeiteten. Bei Krupp war man mit der gelieferten „Ware“ unzufrieden. Die Mädchen wurden mit Reitpeitschen zur Arbeit angetrieben, einige dabei totgeschlagen. Zur Strafe bekamen sie nichts zu essen und das Haar wurde ganz kurz geschnitten oder in Form eines Kreuzes rasiert.
Die Firma Krupp bestimmte die Art und Menge der Arbeit und Überwachung. Dass die Mädchen misshandelt wurden, war in der Firma allgemein bekannt. Als die US-Truppen auf Essen vorstießen, mussten die Mädchen verschwinden. Krupp beschließt, die Mädchen zur weiteren Veranlassung ins KZ Buchenwald zu schicken. Doch hier war kurz vor Kriegsende kein Platz für sie und sie wurden weiter ins KZ Bergen-Belsen überstellt.
Viele überlebten …. viele aber auch nicht.
Um dieses Gedenken zu unterstützen bitten wir um Veröffentlichung und Weiterleitung dieser Informationen.
Mit freundlichem Gruß
Der Vorstand der VVN-BdA Essen