Protest gegen Bürgerwehr in Steele

25. Juli 2021

Nachdem die sogenannten „Steeler Jungs“ wieder durch Steele laufen, haben die Bündnisse „Mut machen -Steele bleibt bunt“ und „Essen stellt sich quer“ zum Gegenprotest aufgerufen.
Wir waren natürlich mit dabei.

Flyer vom Bündnis „Mut machen- Steele bleibt bunt“ zur Situation:
Steele darf kein Nazi-Kiez werden
Seit zwei Wochen marschieren die sogenannten „Steeler Jungs“ wieder durch unseren Stadtteil, ohne Begleitung durch die Polizei.
Die „Steeler Jungs“ werden als rechtsextreme Gruppierung vom Verfassungsschutz beobachtet. Dieser sowie das Bundesinnenministerium betonten vor wenigen Wochen erneut: Rechtsextremismus ist die größte Bedrohung für die Sicherheit und Demokratie in Deutschland. In seinem Bericht aus dem Jahr 2018 schreibt der Verfassungsschutz NRW zu den „Steeler Jungs“ unter anderem, dass durch die gemeinsamen Patrouillen „auch ein vermeintlicher Gebietsanspruch der Gruppe in ihrem Viertel demonstriert“ wird.
Diese Machtdemonstration erfuhren am letzten Donnerstag einige Steeler BürgerInnen unfreiwillig am eigenen Leib. Ein Mitglied des Rates der Stadt Essen, die Sprecherin des Bündnisses „Mut machen – Steele bleibt bunt“ sowie zwei weitere
Personen, die auf dem Kaiser-Otto-Platz standen, wurden von den „Steeler Jungs“
gezielt umringt und bedrängt. Einige Straßen weiter wurden Mitglieder des Bündnisses „Essen stellt sich quer“ von einem Mitglied der „Steeler Jungs“ angegangen:
Sie wurden bedroht, beschimpft und sexistisch beleidigt. Die Vorfälle zeigen: Die „Steeler Jungs“ sind keineswegs harmlos, sondern bauen eine Angst einflößende Drohkulisse im Stadtteil auf.
Die Sportsbar 300 ist ein fester Szene-Treff für die rechtsradikale Szene in Essen. Sie ist Ausgangspunkt und Abschluss der Bürgerwehr-Patrouillen. Nach dem bundesweiten Verbot des Rockerclubs „Bandidos“ im Juli 2021 fand auch in der Sportsbar 300 eine Razzia statt – ein weiteres Zeichen der vielfältigen Verflechtungen der
„Steeler Jungs“ mit gewaltbereiten Milieus.
Die „Steeler Jungs“ und ihr Treffpunkt Sportsbar 300 sind schädlich für das Image und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Stadtteil und sie sind eine reale Gefahr für Personen, die nicht in ihr extrem rechtes Weltbild passen.
Wir rufen daher zusammen mit dem Bündnis „Essen stellt sich quer“ auf zur Kundgebung am Donnerstag, den 22 Juli
18:00 Uhr auf dem Kaiser-Otto-Platz, Essen-Steele.
Es spricht u.a. der Landtagsabgeordnete Frank Müller (SPD).
www.steelebunt.de
Bürgerbündnis Mut machen—Steele bleibt bunt
Irene Wollenberg, c/o GREND, Westfalenstraße 311, 45276 Essen