Pressemitteilung von Aufstehen gegen Rassismus Essen zum 21.3.19 in Essen-Steele

25. März 2019

Wir als VVN-BdA Essen danken den aktiven Menschen beim Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ für die gute und erfolgreiche Arbeit am 21.03.2019. Wir haben uns sehr über die Blumen und Kerzen an den Stolpersteinen in Steele gefreut und haben gerne eine Rede bei der Veranstaltung vorgetragen. Hier die Pressemitteilung des Bündnisses zum Tag gegen Rassismus in Essen-Steele.

Tag gegen Rassismus: Hunderte gegen „Steeler Jungs“ auf den Straßen
Pressemitteilung
Aufstehen gegen Rassismus // Essen
Tag gegen Rassismus: Hunderte gegen „Steeler Jungs“ auf den Straßen
Rechte zeigen Hitlergruß. Gedenkaktion zerstört.

Am Donnerstag, den 21. März 2019 haben rund 300 Menschen anlässlich des „Internationalen Tages gegen Rassismus“ im Essener Stadtteil Steele gegen Rassismus und den gesellschaftlichen Rechtsruck demonstriert. Zeitgleich marschierte die Hooligan-Gruppe „Steeler Jungs“ auf. Eine Teilnehmerin der rechten Demo zeigte den verbotenen Hitlergruß. Eine Gedenkaktion mit Kerzen und Blumen an Stolpersteinen, für die zur Zeit des Hitlerfaschismus Deportierten und Ermordeten, wurde innerhalb weniger Stunden zerstört.
Aufstehen gegen Rassismus Essen, Veranstalter der Proteste, wirft insbesondere der AfD vor, die Grenzen des Sagbaren und politisch Machbaren immer weiter nach rechts zu verschieben und so ein Klima zu schaffen, das rassistische Gewalttäter zu ihrem Handeln ermutigt.
Die zunehmende gesellschaftliche Normalisierung von Rassismus hat dazu geführt, dass Rassisten, Neonazis und Hooligans in immer mehr Städten bundesweit eine Art „Bürgerwehr“ bilden.
Unter dem Deckmantel des Schutzes für die Bevölkerung schaffen sie eine Drohkulisse für Menschen mit einer Hautfarbe, Religion oder Gesinnung, die sie für minderwertig halten.
Sie machen sogar Jagd auf Menschen, verbreiten Morddrohungen in sozialen Medien und sind Vorbild für andere, wie die schreckliche Terrorfahrt in der Silvesternacht in Essen und Bottrop gezeigt hat. So offenbaren auch die „Steeler Jungs“, die seit etlichen Monaten wöchentlich durch Essen Steele marschieren, immer deutlicher, wessen Geistes Kind sie sind.
Bei den gestrigen antirassistischen Protesten, an denen knapp 300 Menschen teilnahmen, wurde durch spannende Redebeiträge sowie musikalische Auftritte der Bands 2 Finger Breit und Freidenkeralarm ein starkes Zeichen gesetzt gegen Rassismus, für eine solidarische Gesellschaft. Keine Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen und die Forderung „Nie wieder Faschismus!“ wurde von der rechten Gruppierung mit dem Zeigen des Hitlergrußes durch eine Person beantwortet.

In Gedenken an die Opfer des Holocausts legten Aktivisten Blumen nieder. Während des Aufmarschs der „Steeler Jungs“ wurden diese zerstört.
Die Polizei hat vor Ort von Amts wegen Ermittlungen eingeleitet. Zudem wurden Grabkerzen, Rosen und Flugblätter, die Aktivistinnen und Aktivisten vor der Kundgebung in Gedenken an die Opfer des Holocaust neben den Stolpersteinen im Stadtteil niederlegten, während des Aufmarschs der „Steeler Jungs“ mutwillig zerstört. Dazu erklären die Aktiven von Aufstehen gegen Rassismus Essen:
„Wir sind geschockt und entsetzt über die gestrigen Ereignisse. Die Hitlergrüße und die Zerstörung des Gedenkens an die Opfer des Holocausts lassen die bürgerliche Fassade bröckeln, hinter der sich die Gruppierung zu verstecken sucht. Wir werden nicht nachlassen, wir lassen uns nicht einschüchtern, sondern werden unsere Aktivitäten im Stadtteil künftig verstärken, werden weiter aufzeigen, dass die Steeler Jungs ein Sammelbecken für gewaltbereite Hooligans, Rassisten und teils Faschisten darstellt. Wir zeigen klare Kante gegen Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus, Antiziganismus, Antifeminismus und LGBTIQ*-Feindlichkeit.“
Wer mitmachen möchte ist herzlich willkommen.
Die Treffen sind regelmäßig dienstags ab 19.00 Uhr im ALIBI in der Holzstraße 12.