Nach einem erfolgreichen Stadtrundgang am 27.06.2021 findet am 22.08.2021 ein weiterer Stadtrundgang statt. Treffpunkt ist wieder 14 Uhr vor dem Handelshof:
Ein Bericht vom letzten Stadtrundgang findet ihr HIER in der Studentische Monatszeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet (ak[due]ll)
WICHTIG: Anmeldung (zur besseren Planung) erforderlich! Infos zur Anmeldung: schreibt und einfach eine Nachricht über das Kontaktformular. Schreibt die Anzahl der Personen rein die ihr mitbringt und teilt uns eine Mailadresse mit. Wir melden uns nur falls es zu Probleme oder Besonderheiten kommt. Bitte meldet euch frühzeitig an da wir ja auch planen müssen.
Auch bei uns in Essen, wüteten die Nazis. Alle, die nicht in Ihr faschistisches Weltbild passten, wurden entrechtet und in die Konzentrationslager deportiert. Viele Stolpersteine in unserer Stadt erinnern an sie.
In der Arbeiterstadt Essen wurden besonders Kommunist*innen, Sozialdemokrat*innen und Gewerkschafter*innen verfolgt, verhaftet, gefoltert und ermordet. An sie wird leider nur wenig erinnert.
Die Großindustrie in Essen der „Waffenschmiede des Reiches“ vor allem Krupp unterstützte nicht nur die Faschisten, sie beutete auch die besetzten Länder aus und zwang viele Frauen, Männer und auch Kinder in ihren Fabriken unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit zu leisten. Auch dafür gibt es Zeugnisse in unserer Stadt.
Mit unserem „alternativen Stadtrundgang“ durch die Innenstadt wollen wir an einige verfolgte Gruppen und Einzelpersonen erinnern, deren Geschichte mit unserer Stadt verbunden ist.
(Treffpunkt für den Stadtrundgang 27.06. um 14.00 Uhr vor dem Handelshof. Der Rundgang ist kostenlos.)
Treffpunkt für einen weiteren Stadtrundgang am 22.08. um 14.00 Uhr vor dem Handelshof. Der Rundgang ist wieder kostenlos.
Der 8. Mai 1945 – der Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg. Es war der Sieg derMenschheit über die bestialischen Taten der Nazis. An diesem Tag wurde Europa durch die alliierten Streitkräfte befreit. Unter Einsatz ihres Lebens haben die Widerstandskämpfer:innen und die Partisan:innen für die Befreiung aller von der deutschen Wehrmacht besetzten Länder gekämpft. Unvergessen bleibt dabei auch der Beitrag des deutschen Widerstandes und die vielen Opfer, die er gefordert hat. Antifaschistinnen und Antifaschisten in unserem Land wurden viele Jahre nach dem Krieg auch weiterhin als Vaterlandsverräter verunglimpft.
Noch wenige Tage vor dem Einmarsch der Alliierten in Essen am 11. April 1945 haben die Nazis in unserer Stadt gewütet, Zwangsarbeiter:innen und Deserteure bis zur allerletzten Stunde erschossen. Als die amerikanischen Truppen bereits vor Dortmund standen, wurden noch etwa 300 Nazigegner:innen und Kriegsgefangene sowie zwei Essener Jüdinnen in der Bittermark ermordet.
Die faschistische Wehrmacht hinterließ verbrannte Erde, Blut und Tränen. Der Naziterror, der in einem Vernichtungskrieg und dem Holocaust seinen grausamen Höhepunkt fand, kostete bis zu 70 Millionen Menschen das Leben – die genaue Zahl wird auf immer unbekannt bleiben. Der Krieg hat Generationen von Menschen traumatisiert. Er endete in einer Niederlage der Nation, die zum zweiten Mal innerhalb eines Jahrhunderts versucht hatte, die Weltherrschaft zu erringen.
Heute erleben wir mit großer Sorge den Aufstieg neofaschistischer und rechtspopulistischer Kräfte und damit die zunehmende Verbreitung nationalistischer, rassistischer und antisemitischer Gesinnungen. In Kriegen weltweit wird wieder deutsches Geld, deutsche Waffen und deutsches Militär eingesetzt. Mit Manövern der NATO bis vor den Grenzen Russlands und im Chinesischen Meer wird eine neue Kriegsgefahr heraufbeschworen.
Der 8. Mai ist ein Tag der Hoffnung auf eine Welt ohne Krieg, Elend und Unterdrückung. Ein Tag der ein Appell sein sollte, sich immer und konsequent gegen alle rassistischen und faschistischen Kräfte zu stellen. Ein Tag, an dem wir uns den Schwur der 21.000 befreiten Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald in Erinnerung rufen sollten: Für die „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, für eine neue Welt des Friedens und der Freiheit.“
Wir müssen das einschneidendste Ereignis des 20. Jahrhunderts würdigen. Der 8. Mai muss ein gesetzlicher Feiertag werden! Wir wollen den 8. Mai als den Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg feiern – so wie in vielen Ländern Europas! Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano fragte einst: „Wie würde die Welt heute aussehen, wenn die Nazis gewonnen hätten?“ – eine Frage die auch wir uns immer stellen sollten.
So sieht Gedenken an die Opfer des Faschismus in Essen aus – Nicht wirklich oder?
Ende April 2021 erhielten wir von sehr aufmerksamen Antifaschist*innen der Antifa Essen einige Fotos wie zurzeit die Gedenkstätte „Schwarze Poth“ in Essen für Menschen sichtbar und zugänglich ist.
Der Ort Schwarze Poth wird auch als „Stadtwunde“ bezeichnet. denn es war ein Außenlager des KZ Buchenwald mitten in der Innenstadt und zeigt, dass die bestialischen Aktivitäten der Faschist*innen nicht versteckt stattgefunden haben.
Das ehemaligen KZ Außenlagers „Schwarze Poth 13“ war ein Nebenlager des KZ Buchenwald. Mitte Dezember 1943 erfolgte der Aufbau durch Häftlinge, die bis zur Fertigstellung notdürftig an der zentralen Polizeiwache untergebracht waren. Im fertiggestellten Lager waren 141 Männer untergebracht, vor allem aus Russland und Polen, aber auch aus Frankreich, Belgien, Dänemark, Luxemburg und wenige aus Deutschland. Arbeitgeber war der SS-eigene Betrieb „Deutsche Erd-und Steinwerke“, der auch in Düsseldorf, Köln und Dortmund Zwangsarbeiterlager unterhielt.
Wir als VVN-BdA Essen sind schon lange sehr sauer und enttäuscht davon, dass diese Gedenkstätte sehr versteckt in der Essener Innenstadt liegt. Wir fordern, das eine solche Gedenkstätte viel mehr in die Öffentlichkeit gerückt wird. Zusätzlich verstehen wir nicht, wie solche Bilder entstehen können. Gegenwärtig wird der Zugang zur Gedenkstätte mit Baustellenfahrzeugen völlig zugeparkt. Wir fragen uns, wie wichtig der Stadt, dem Bauunternehmen, den Menschen in Essen solche Gedenkstätten sind und fordern Stellungnahmen der zuständigen Stellen.
Besonders kurz vor dem 8.Mai, der Tag der Befreiung vom Faschismus, der bis heute in Deutschland immer noch kein offizieller Feiertag ist, muss den Menschen der Weg zur Gedenkstätte und das Gedenken ermöglicht werden. Wir werden dazu nicht schweigen und hoffen, dass viele einzelne Menschen, Gruppen und Organisationen uns genau jetzt dabei unterstützen, dass dieses Gedenken an die vielen Opfer des Faschismus in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit gerückt wird.
Kurz und knapp noch genauere Infos zum KZ Außenlager „Schwarze Poth 13“:
Am heutigen Porscheplatz mitten in der Innenstadt oberhalb der Gedenkstätte befanden sich vor dem Krieg mehrere Straßen mit vielen bebauten Flächen. Der Betrieb des KZ-Lagers spielte sich unübersehbar unter den Augen von hunderttausend Essener Bürgern und Bürgerinnen ab, die sehen konnten, wenn sie wollten. Die jedoch, wie auch bei den Novemberpogromen, meistens untätig blieben.
Die Häftlinge wurden gezwungen, schwere und gefährliche Zwangsarbeit zu leisten, wie etwa Aufräumarbeiten in der durch alliierte Bombardements weitgehend zerstörten Stadt, die Wiedergewinnung von Baumaterialien und das Entfernen von Bombenblindgängern. Die Errichtung des Lagers wurde vermutlich von der Stadt Essen selbst initiiert, da die deutschen Männer im Krieg waren und die SS profitierte daran, da die gewonnen Baustoffe zum marktüblichen Preis an die Stadt Essen verkauft wurden.
Die Lebensbedingungen im Lager waren äußerst schlecht. Täglich musste etwa 10-12 Stunden gearbeitet werden, schwere Schuttberge beseitigt, Ziegel geputzt oder Fliegerbomben entschärft werden.Dabei waren die Häftlinge ständig von polizeilicher Bewachung umgeben. Neben einer unzureichenden Nahrungsmittelversorgung, die im wesentlichen aus Brot und dünner Suppe bestand, wurden die Abwehrkräfte der Häftlinge durch katastrophale hygienische Zustände, eine schlechte medizinische Versorgung und eine ungenügende Unterkunft auf die Probe gestellt. In der Folge entwickelten sich mehrfach Ruhrepidemien. Es fand ein weitgehender Verzicht auf Körperstrafen statt, da es der Öffentlichkeit nicht zuzumuten war, dies mit anzusehen.
Aufgelöst wurde das Lager am 23.03.1945 und alle Häftlinge kamen zurück in das KZ Buchenwald. Dort verliert sich ihre Spur. (Anfang April 1945 standen bereits die Amerikaner vor der Stadt)
Mindestens 7 Häftlinge erlebten die Befreiung nicht mehr. Sie starben, dem offiziellen Totenschein nach, an „Herzschwäche“, meist ein Tarnwort für einen anderen Todesumstand. Wie viele außerdem danach noch auf den Todesmärschen zu Tode kamen, ist unbekannt.
Neben der „Schwarze Poth“ gab es noch zwei weitere KZ-Nebenlager Buchenwalds in Essen. Zum einen das Lager „Humboldtstraße“, wo 520 jüdische Frauen aus Ungarn für Krupp kriegswichtige Schwerstarbeit leisten mussten und einen Standort einer SS-Baubrigade mit 60 Häftlingen.
Die juristische Aufarbeitung verlief auf typische Weise. Es wurden keine Ermittlungen angestrebt und man erhob keine Anklage und somit blieb das Personal straffrei. Ebenfalls Entschädigungsleistungen dürften vermutlich keine oder nur in geringer Zahl und in entwürdigender Höhe ausbezahlt worden sein.
Versammlungsrecht gegen die Demokratie nützt den Rechten
In der Gesellschaft, in der mächtige Superreiche einer Mehrheit weniger oder gar nicht Bevorteilter gegenüberstehen, früher sprach man vom Gegensatz von Kapital und Arbeit, in einer solchen Gesellschaft arbeiten die Inhaber*innen von Macht an der Stabilisierung ihrer Privilegien und ihrer Vormachtstellung . Sie taten das in der Nachkriegszeit unter anderem mit der Behinderung der Friedensbewegung, als es um die Wiederbewaffnung ging. Damals traf eine Polizeikugel den Friedensdemonstranten Phillipp Müller während der Essener Friedenskarawane.
Für die Einschränkung demokratischer Rechte haben die Herrschenden im Versammlungsrecht ein probates Mittel, da es ein Instrument dafür darstellt, Widerstand zu kontrollieren, zu begrenzen und zu kriminalisieren. Versammlungsgesetze können dafür dienen, die Versammlungsfreiheit nach Art. 8 Abs. 2 GG demokratisch legitimiert einzuschränken. Seit 2006 lagerte der Bund das Versammlungsrecht in die Kompetenz der Bundesländer aus.
Zum Berliner Gesetzgebungsprozess schrieb der Republikanische Anwaltsverein: „Die Versammlungsfreiheit ist – neben der Meinungsfreiheit – eines der wichtigsten politischen Grundrechte, das für den politischen Meinungskampf, die gesellschaftliche Teilhabe und die Sicherstellung von demokratischen Grundsätzen von zentraler Bedeutung ist. Vor diesem Hintergrund enttäuscht der vorgelegte Gesetzesentwurf bürger*innenrechtliche Erwartungen.
Die Versammlungsbehörde soll immer noch Teil der Polizei sein, Polizeirecht soll auf Versammlungen anwendbar sein, die polizeiliche Anwesenheit in den Demonstrationen soll erlaubt sein; nach wie vor müssen Versammlungen angemeldet werden.“ (1)
Das erste Versammlungsrecht auf Länderebene führt schon 2008 zu einer Klage von Gewerkschaften beim Bundesverfassungsgericht, die teilweise von Erfolg gekrönt war. „Die Beschwerdeführer rügen einen versammlungsfeindlichen Charakter des Gesetzes als Ganzes sowie seiner Regelungen im Einzelnen. Die Vorschriften führten zu bürokratischer Gängelei und Kontrolle der Bürger, die von der Wahrnehmung der Versammlungsfreiheit abschreckten.“ (ebenda)
Schlimme Erfahrungen mit der Zerstörung der Demokratie und mit massiven Verletzungen der Menschenrechte gerade – aber nicht nur – in unserem Land sind für uns ein Grund, uns gegen die Beschneidung demokratischer Rechte zu stellen.
Die Verschärfung und Aushöhlung des Versammlungsrechtes spielt rechten Kräften in die Hände, die wie einst einen autoritären Law&Order-Staat anstreben.
Undemokratische Schritte hier der Landesregierung NRW bahnen den Rechten den Weg, anstatt ihnen entschlossen entgegenzutreten.
Der Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll warnte vor 53 Jahren auf einer Demonstration unter dem Motto „Kampf dem Notstandsstaat!“ vor dem Missbrauch undemokratischer Gesetze – wie der Notstandsgesetze – durch eine rechte Regierung. Die Geschichte Deutschlands ruft unsere Verantwortung heraus, hierbei den Anfängen zu wehren. (4)
Der Widerstand gegen undemokratische Entwicklungen, veranlasst Inhaber*innen von Macht unter anderem dazu, dass Sicherheitsorganen demokratische Versammlungen so behandeln, als ginge von ihnen eine Gefährdung für die demokratische Kultur aus.
Wer eine demokratische Versammlung anmeldet, dem werden weitgehende Sicherheitsverpflichtungen auferlegt, es drohen sogar Freiheits- und Geldstrafen, Ordner*innen und einfache Teilnehmer*innen müssen mit Konsequenzen rechnen, Video- Aufzeichnung der Versammlung erwecken den Eindruck eines Generalverdachts, und sie steigern die Gefahr der Willkür, zumal die Vorschriften im Gesetzespaket viel Interpretationsraum lassen. Wenn sich gegenüber dem Anmeldezeitpunkt Veränderungen ergeben, die im Kooperationsgespräch mit der Polizei noch nicht absehbar gewesen waren, drohenden Anmeldenden nach §27 Strafen von bis zu einem halben Jahr oder Strafzahlungen.
Der Gummiparagraph (§) 27 regelt, dass die Polizei e einschreiten kann, wenn sich jemand ihrem Eindruck nach ‚aggressiv oder provokativ‘ verhält. Rechten Polizei-Chat-Gruppen und andere bedenkliche Strukturen in einigen Polizeibehörden offenbaren, welche Gefahr hier im Raum steht.
§7 des Gesetzespakets sieht vor, dass niemand eine nicht verbotene Versammlung stören darf. Dieses Störungsverbot kriminalisiert den Protest gegen Rechts, gegen Rassismus, gegen Nazis.
§ 18 besagt unter dem Stichwort ‚Militanzverbot‘, es „ist verboten, eine …Versammlung unter freiem … Himmel zu veranstalten, zu leiten oder an ihr teilzunehmen, wenn diese infolge des äußeren Erscheinungsbildes 1.durch das Tragen von … uniformähnlichen Kleidungsstücken, 2. durch ein paramilitärisches Auftreten oder 3. in vergleichbarer Weise … einschüchternd wirkt.“ Auch hier ist ein enormer und dadurch besonders gefährlicher Ermessensspielraum für Sicherheitskräfte gegeben. Als uniformähnlich können auch einheitliche Streik-T-Shirts von Gewerkschaftlern bei Streiks gelten.
Der gefährlich schwammige Ermessenspielraum gilt auch dafür, dass Personen nach § 14 im Vorfeld demokratischer Versammlungen von der Teilnahme ausgeschlossen werden, wenn die Behörde Umstände sieht, nach denen diese Person die öffentliche Sicherheit gefährdet.
Wir wissen, dass der Schoß der rechten Gefahr immer noch fruchtbar ist und sagen zu derartigen Gesetzes-Neuerungen: Wehret den Anfängen! Der Widerstand gegen diese Entwicklungen mit Demonstrationen und Aufklärungsveranstaltungen steckt noch in den Kinderschuhen. Die Gewerkschaften spielen bei der Mobilisierung eine zentrale Rolle, da beispielsweise, wie hier aufgezeigt, auch Streik-Aktionen leicht ebenfalls durch gesetzlich beschlossene Repression behindert und kriminalisiert werden können.
Essener HBF am 11. April 1945. Straßenbahn und Züge fahren nicht mehr
Am 8. April 1945 fahren zum letzten Mal Straßenbahnen auf den noch erhaltenen Strecken Bredeney-Alfredusbad, Steele-Heisinger Str., Rellinghausen-Zeche Ludwig. Alles Strecken im Essener Süden, die nicht so stark von Bomben getroffen wurden. Hier jedoch ein Bild vom völlig zerbombten Hauptbahnhof vom 11. April 1945. Jetzt fahren in ganz Essen keine Straßenbahnen und auch keine Züge mehr. Die Infrastruktur einer Grpßstadt ist zum Erliegen gekommen.
(Auszüge aus „Essen Stunde Null“ von Hans G. Kösters)
Mit Holzbohlen und Drahtzäunen gegen amerikanische Panzer. Sperre an der Rüttenscheider Brücke (rechts Girardethaus)
Am 7. April 1945 haben amerikanische Truppen von Norden kommend die Essener Stadtgrenze überquert. Überall in der Stadt waren Panzersperren errichtet worden. So auch hier im Süden von Essen auf der Rüttenscheider Brücke. Gegen Abend des 10. Aprils 1945 erreichten dann die ersten US-Soldaten die Innenstadt.
Einer der wenigen hochrangigen Amtsträger der Nazis, der nicht geflohen ist, war Oberbürgermeister Dillgardt. Formlos wird die Stadt übergeben und Hitler-Anhänger Dillgardt kommt später in ein Internierungslager. Am 11. April 1945 ziehen die US-Truppen dann über Rüttenscheid, Bredeney und über die Meisenburgstraße nach Kettwig vor. Die Essener waren endlich von den Nazis befreit und der Krieg vorbei.
(Auszüge aus „Essen Stunde Null“ von Hans G. Kösters)
Feiert mit uns den Tag der Befreiung am 8.Mai in Essen. ab 14 Uhr Essen Kennedyplatz – Essen Denn Tag der Befreiung heißt Feiertag!
Essener Straße in Stoppenberg am 8. April 1945. Soldaten der 79. Panzerdivision rücken gegen die Innenstadt vor. Links hinter dem Doppelhaus die St. Nikolaus-Kirche
Es ist die Nacht zum 7. April 1945. Die Amerikaner sind mit ersten Einheiten nahe der Emscherstraße über eine Behelfsbrücke in Essen-Altenessen eingedrungen.
Amerikanische Fallschirmjäger dringen in den frühen Morgenstunden bis zum Kaiserpark vor. Nach heftigen Gefechten dringen die US-Soldaten bis zur Strecke der Köln-Mindener Bahn vor. In Essen-Stoppenberg auf dem Hallo-Berg ist eine Kampfgruppe der deutschen Wehrmacht stationiert. Nachdem diese wiederholt mit Artilleriefeuer beschossen wurden, sehen sie die ersten Amerikaner vorrücken.
Der deutsche Kommandant sieht, wie sein deutschen Soldaten nicht den Kampf sondern die Sicherheit wählen. Sie tauchen in den umliegenden Kellern unter und ergeben sich später.
Die Amerikaner rücken am 8. April 1945 gegen die Innenstadt vor.
(Auszüge aus „Essen Stunde Null“ von Hans G. Kösters)
Am 25. und 26. März 1945 bricht die US-Armee aus ihrem Brückenkopf in Dinslaken aus und marschiert Richtung Essen. In Essen selbst ist an diesem Tag alles ruhig. Gerüchte gehen um. Es soll neue Wunderwaffen geben. Im Bredeneyer Bunker, Zufluchtsort höherer Parteiführer, wird dieses Plakat hergestellt und am gleichen Tag in Essen angebracht. Außerdem sprengen zurückziehende Truppen die Kanalbrücke in Essen-Dellwig und im Hafengelände gehen deutsche Fallschirmjäger und Volkssturmeinheiten in Stellung. Ein letztes Aufgebot.
2 Tage später sind die Amerikaner nur noch 10 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt und Fritz Schlessmann, der stellv. Gauleiter von Essen, der das Plakat unterzeichnet hat, richtet sich unter falschem Namen eine Fluchtwohnung ein.
Am 8. April 1945 rücken amerikanische Soldaten von Essen-Stoppenberg kommend gegen die Innenstadt vor.
(Auszüge aus „Essen Stunde Null“ von Hans G. Kösters)