Nie wieder!

5. November 2020

Liebe Antifaschist*innen,

wir rufen nochmals zu unseren Aktionen anlässlich des 82. Jahrestages der Pogromnacht auf, da wir nun die endgültige Bestätigung unserer Anmeldung erhalten haben.  Selbstverständlich werden wir die Coronaschutzverordnung einhalten.
Am Samstag, 07. November: 11.00 Uhr Gedenken an der Gedenktafel Holbeckshof/Ecke Aronweg, im Anschluss individueller Rundgang in der Steeler City zu den Stolpersteinen.
Am Montag, 09. November:  17.00 Uhr Gedenken an der Alten Synagoge, anschließend vermutlich kurzer Gedenkgang zu symbolischen Orten

Wir bitten Euch, für die Aktionen zu werben und den Flyer über Euren Verteiler nochmals zu verbreiten. 

Mit den besten Grüßen
VVN BdA Essen

http://essen.vvn-bda.de/wp-content/uploads/sites/74/2020/11/Flyer-9.-Nov-2020-.pdf

9. November – 82 Jahre Pogromnacht Nie wieder! Damit Vergangenheit nicht Zukunft wird!

26. Oktober 2020

Brennende Synagoge in Essen am 9. November 1938

Nach der Machtübertragung 1933 an die Faschist*innen begann die Zerschlagung der Arbeiterparteien, der Gewerkschaften und vieler demokratischer Institutionen. Auch die Vernichtung der Existenz der jüdischen Bevölkerung nahm bereits 1933 seinen Anfang sowie ihre unglaubliche Entrechtung, Entwürdigung, Erniedrigung, ihre totale
Ausgrenzung aus dem gesellschaftlichen Leben.
Die Pogromnacht am 9. November 1938 wurde zu einer neuen Dimension des faschistischen Terrors gegenüber der jüdischen Bevölkerung. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurden Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet, jüdische Menschen verhaftet, in Konzentrationslager verschleppt und viele ermordet. Es war der grausame Auftakt zur „Endlösung der Judenfrage“, bis hin zu den Massenexekutionen durch Erschießungskommandos der Wehrmacht in den Wäldern um Minsk, in der ukrainischen Schlucht Babij Jar und an vielen anderen Orten. Es war der Auftakt zu der bis heute unvorstellbaren industriellen Vernichtung von Menschen in den Gaskammern von Auschwitz, Majdanek, Sobibor, Treblinka und Belcec.
Die Novemberpogrome waren wesentlicher Teil der Kriegsvorbereitung. Sie dienten der Rassenideologie, mit der die Faschist*innen Unterjochung, Versklavung und Vernichtung sogenannter minderwertiger Rassen legitimierten. Der entsetzlichste Terror der jüngsten deutschen Geschichte
endete mit der Ausrottung von 6 Millionen jüdischen Menschen und einer halben Million Sinti und Roma aus ganz Europa.
Auch in Essen brannten die Synagogen. 2500 jüdische Bürger*innen aus Essen wurden deportiert, ermordet oder bereits vorher in den Tod getrieben.
Wir erinnern am 9. November und rund um diesen Gedenktag an die Opfer des Holocaust. Wir gedenken aber auch der schrecklichen Ereignisse in der
jüngsten Zeit, der Opfer des antisemitischen Anschlags in Halle und dem Angriff auf einen jüdischen Hamburger Studenten. Wir gedenken der
rassistischen Attentate des NSU, der Morde in Hanau und des Mordes an dem Politiker Walter Lübcke.

75 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus erleben wir in Deutschland bedrohlich zunehmenden Antisemitismus, Rassismus und wachsende Ausländerfeindlichkeit. Die Erinnerung an die Pogromnacht verbinden wir mit dem Appell, der gefährlichen Rechtsentwicklung und der rechten Gewalt entschlossen entgegenzutreten.

Kommt zu unseren Aktionen am:

7.11.2020 um 11 Uhr in Steele (Holbeckshof/ Ecke Aronweg)

9.11.2020 um 17 Uhr Platz vor der alten Synagoge in Essen (Edmund-Körner-Platz)

Oder macht euch selber auf den Weg und putzt Stolpersteine und Gedenktafeln die an die Opfer des Holocaust erinnern.

9. November – 82 Jahre Pogromnacht – Nie wieder!

25. Oktober 2020

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Damit Vergangenheit nicht Zukunft wird!

Aufruf:

Im Gedenken an die Pogromnacht rufen wir auf, rund um den 9. November Stolpersteine zu putzen und sie mit Blumen und Kerzen zu schmücken.

Im besonderen richten wir und an alle Jugendlichen und Schüler*innen:
Setzt ein Zeichen der Erinnerung an die Brandnacht, an die Pogrome, an die Essener Opfer des Holocaust und des Widerstandes und weist auf Mahn- und Gedenktafeln kreativ hin und tragt euer Wissen über dieses Verbrechen weiter.

Kommt zu den Aktionen den Aktionen am 7.11.2020 und am 9.11. 2020. Genauere Informationen folgen.

Twittert, teilt und veröffentlicht Inhalte in den sozialen Medien um an den Tag und die Opfer zu gedenken.

Buchenwald-Gedenken 2020 – virtuelle Erinnerung – die zweite

6. April 2020

Was hat die Stadt Essen mit Buchenwald zu tun? –
Zum Gedenken an die Befreiung vom KZ Buchenwald


Text der städtischen Gedenktafel (auch im Original leider nicht mehr gut lesbarer)

Die Firma Krupp Essen forderte für den Einsatz in den Krupp-Werken Essen 2.000 Männer bei der SS an, mussten sich jedoch mit 520 jüdischen Ungarinnen zwischen 12 und 25 Jahren zufriedengeben.
Sie hatten vorher mit ansehen müssen, wie ihre Eltern und Geschwister in Auschwitz in die Gaskammern geschickt wurden. Sie kamen in ein Barackenlager in Essen-Fulerum an der Humboldtstraße. Anfangs konnten sie mit der Straßenbahn fahren.
Die Bevölkerung beschwerte sich jedoch über die zierliche Mädchen und junge Frauen. Als nach einer Bombadierung die Straßenbahnschienen zerstört waren, mussten diese zierliche Mädchen und junge Frauen dann, den 7 km langen Weg hin und zurück zu Fuß zurücklegen.
Im Krupp-Walzwerk II wurden sie von den SS-Aufseherinnen geohrfeigt und gestoßen, wenn sie nicht schnell genug arbeiteten. Bei Krupp war man mit der gelieferten „Ware“ unzufrieden. Die Mädchen wurden mit Reitpeitschen zur Arbeit angetrieben, einige dabei totgeschlagen. Zur Strafe bekamen sie nichts zu essen und das Haar wurde ganz kurz geschnitten oder in Form eines Kreuzes rasiert.
Die Firma Krupp bestimmte die Art und Menge der Arbeit und Überwachung. Dass die Mädchen misshandelt wurden, war in der Firma allgemein bekannt. Als die US-Truppen auf Essen vorstießen, mussten die Mädchen verschwinden. Krupp beschließt, die Mädchen zur weiteren Veranlassung ins KZ Buchenwald zu schicken. Doch hier war kurz vor Kriegsende kein Platz für sie und sie wurden weiter ins KZ Bergen-Belsen überstellt.
Viele überlebten …. viele aber auch nicht.

Um dieses Gedenken zu unterstützen bitten wir um Veröffentlichung und Weiterleitung dieser Informationen.

Mit freundlichem Gruß
Der Vorstand der VVN-BdA Essen

Buchenwald-Gedenken 2020 – virtuelle Erinnerung

5. April 2020

Was hat die Stadt Essen mit Buchenwald zu tun? –
Zum Gedenken an die Befreiung vom KZ Buchenwald

Außenlager des KZ Buchenwald – Schwarze Poth in Essen

Unterhalb des City-Centers (heute Rathaus Galerie) befand sich das ehemalige, heute nicht mehr auszumachende Gelände des KZ-Außenlager – Schwarze Poth 13, einem Nebenlager des KZ Buchenwald. Hier waren viele kleine Straßen mit Wohnbebauung und mittendrin auf einer eingezäunten Fläche von gerade mal 350 x 100 Meter ab Mitte Dezember 1943 das Lager. Der Aufbau erfolgte von Häftlingen, die bis zur Fertigstellung in einer stark zerstörten Gaststätte untergebracht waren. Im März 1944 wurde das Lager dann bezogen. Es waren ca. 140 Männer untergebracht, zum großen Teil aus Russen und Polen. Offiziell waren sie bei dem SS-eigenen Betrieb „Deutsche Erd-und Steinwerke“ unterstellt. Vor den Augen der Essener Bevölkerung wurden sie gezwungen schwere und gefährliche Zwangsarbeit zu leisten, wie etwa Aufräumarbeiten nach Bombardements, die Wiedergewinnung von Baumaterialien und vor allen Dingen das Entfernen und Entschärfen von Bombenblindgängern. Die Lebensbedingungen im Lager waren äußerst schlecht. Täglich musste bis zu 12 Stunden gearbeitet werden. Neben einer unzureichenden Nahrungsmittelversorgung, die im wesentlichen aus Brot und dünner Suppe bestand, wurden die Abwehrkräfte der Häftlinge durch katastrophale hygienische Zustände, schlechte medizinische Versorgung und eine ungenügende Unterkunft zerstört. Aufgelöst wurde das Lager am 23. März 1945 und alle überlebenden Häftlinge wurden zurück nach Buchenwald deportiert. Dort verliert sich vielfach ihre Spur.
Wie man sieht, erinnert heute eine Gedenktafel und diese Kunstinstallation aus dem Jahr 2007 hier am ehemaligen Treppenaufgang zum „(heute Rathaus Galerie)City-center“ an das KZ. Sie trägt den Namen „Stadtwunde“. Eine ewige Wunde, die den Schmerz lebendig erhalten soll. Allerdings ist diese „Stadtwunde“ an einem kaum sichtbaren Ort platziert und die wenigsten Essener kommen hier vorbei bzw. wissen von dieser Gedenkstätte. Zum Wachhalten an die Gräuel des Faschismus ist dieser Ort wahrlich nicht geeignet. Trotzdem gedenkt die VVN-BdA Essen mit einem Banner das auch in Essen Außenlager vom KZ Buchenwald zu finden sind.

Mehr erfahrt ihr morgen hier….

Aktuelle Infos zum 1.Mai 2019

30. April 2019

Wir die VVN BdA Essen werden am 1.Mai wieder an der Gewerkschaftsdemo sowie den Kulturfest an der Zeche Karl in Essen teilnehmen und hoffen dort viele bekannte aber auch gerne neue Gesichter zu treffen.

Am 1.Mai 2019 marschiert aber auch die Partei „die Rechten“ in Duisburg. Wir möchten euch bitten, zu kommen, wenn ihr Zeit habt und euch aktiv an den Gegenprotesten zu beteiligen.
Einen Anreisetreffpunkt wird es um 10:45 auf dem Bahnhofs Vorplatz in Essen geben.

Der Aufmarsch der Rechten führt im Stadtteil Wanheimerort durch die Straßen Im Schlenk, Düsseldorfer Straße, Rheintörchen Straße und Wanheimer Straße bis zum S-Bahnhof Hochfeld Süd.

Es werden zahlreiche Protestaktionen stattfinden: Aktuelle Infos zum 1.Mai 2019 weiterlesen »

Rede der DGB-Jugend zur Baumpflanzung bei der Gedenkstättenfahrt am 13.04.2019

29. April 2019

Rede des DGB zur Baumpflanzung bei der Gedenkstättenfahrt am 13.04.2019
Ein Baum zum Gedenken an 522 jüdische Frauen

Baumpflanzung nahe des ehemaligen Rüstungsbetriebs Gustloff-Werk I in Weimar zum Gedenken an 522 jüdische Frauen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

verehrte Anwesende,

es ist mir eine Freude, dass ich heute stellvertretend für die Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Region Mülheim-Essen-Oberhausen hier auf dem Gelände der Weimar Werk GmbH zu euch sprechen darf. In der Nähe befand sich in den 1940 iger Jahren der Rüstungsbetrieb Gustloff Werk I. Dort mussten viele Häftlinge des KZ Buchenwald Sklavenarbeit verrichten. Aber nicht nur dort mussten Häftlinge des KZ Buchenwald schuften. Rede der DGB-Jugend zur Baumpflanzung bei der Gedenkstättenfahrt am 13.04.2019 weiterlesen »

Rede in Gedenken an Theo Gaudig bei der Gedenkstättenfahrt nach Buchenwald im April 2019

29. April 2019

Wir stehen hier am Gedenkbaum für Theo Gaudig.

Theo Gaudig wurde 1904 in Essen-Rüttenscheid als Sohn eines
Krupp-Arbeiters geboren. Theo wuchs in einem politisch aktiven
Elternhaus auf und somit befasste auch er sich mit den aktuellen
politischen Ereignissen der damaligen Zeit. Nach der Schulzeit
fand er nach langem suchen eine Firma, die ihn zum Dreher
ausbildete. Bald nach der Lehre wurde er jedoch arbeitslos.
Daraufhin ging er auf „Walz“, d.h. er wanderte durch Deutschland und blieb überall dort eine Weile, wo er etwas arbeiten konnte. Rede in Gedenken an Theo Gaudig bei der Gedenkstättenfahrt nach Buchenwald im April 2019 weiterlesen »

Gedenkstättenfahrt nach Buchenwald

29. April 2019

Gemeinsame Gedenkstättenfahrt nach Buchenwald


Mit der inzwischen sechsten Gedenkstättenfahrt setzten die DGB-Jugend MEO (Mühlheim Essen Oberhausen) und die VVN-BdA Essen die Tradition der gemeinsamen Fahrten zu Orten des Nazi-Terrors fort. Nach Esterwegen (2014), Buchenwald (2016), Neuengamme (2017), Dachau und Sachsenhausen (2018) ging die Fahrt am 13./14. April 2019 erneut in die Gedenkstätte Buchenwald. Die Fahrt, die für Jugendliche bis 27 Jahre kostenfrei ist, war wie auch bei den zurückliegenden Fahrten gut besucht. Anlass war die Baumpflanzung in Weimar zum Gedenken an 520 jüdische Frauen, die in einem Außenlager des KZ Buchenwald in der Essener Humboldstraße für Krupp Zwangsarbeit leisten mussten. Durch die Gedenkstätte führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Mitglieder der VVN-BdA.

Gedenkstättenfahrt nach Buchenwald weiterlesen »

Solidarität mit dem Kulturzentrum Grend in Essen Steele

11. April 2019

Die VVN-BdA Essen bekundete in einem Schreiben an das Kulturzentrum Grend ihr Entsetzen über den Anschlag auf das Grend und brachte ihre Solidarität zum Ausdruck. Zwei durch Schüsse entstandene Löcher an einer Fensterwand im Grend entdeckten Mitarbeiter am 27. März. Die Polizei ermittelt. Die Vermutung liegt nahe, so die VVN-BdA, dass dieser Angriff der multikulturellen Arbeit, dem Engagement des Grend gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, für ein friedliches Zusammenleben ohne Ausgrenzung gilt und auch der Unterstützung von Initiativen im Steeler Stadtteil wie die Flüchtlingsinitiative und die Initiative „Mut machen – Steele bleibt bunt“.

„Die Schüsse auf Euer Kulturzentrum sollen nicht nur Euch einschüchtern, sondern im Stadtteil ein Klima der Bedrohung, der Einschüchterung und der Angst verschärfen,“ heißt es in dem Schreiben an das Grend. „Denn die wöchentlichen Demonstrationen der ‚selbsternannten Steeler Jungs’ verbreiten bereits seit über einem Jahr Unsicherheit und Angst unter vielen Steeler Bürgerinnen und Bürgern. Und jetzt die Schüsse auf das Kulturzentrum!

Uns, der VVN-BdA , werden Erinnerungen wach an die Zeit des aufkommenden Faschismus Ende der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts, als Nazis ihre Gegner einschüchterten und bedrohten. Wir wissen heute wohin das führen kann. … Wir hoffen, dass sich viele Menschen aus Steele und darüber hinaus dem Protest gegen den Aufzug der rechten Szene in Steele anschließen und diesem braunen Spuk ein Ende bereiten.“

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